Häusliche Gewalt ist ein ernstes gesellschaftliches Problem, das Menschen aller Altersgruppen, Geschlechter und sozialen Schichten betreffen kann. Sie äußert sich in verschiedenen Formen – körperliche, psychische, sexuelle oder finanzielle Gewalt – und hinterlässt oft tiefe Spuren bei den Betroffenen.
Was ist häusliche Gewalt?
Häusliche Gewalt bezeichnet Gewalt zwischen Menschen, die in einem engen persönlichen Verhältnis zueinanderstehen. Sie kann zwischen Partnern, innerhalb der Familie oder in anderen engen Beziehungen auftreten. Oft geschieht sie hinter verschlossenen Türen, wodurch sie für Außenstehende schwer zu erkennen ist.
Welche Formen der häuslichen Gewalt gibt es?
Folgende Formen der häuslichen Gewalt gibt es:
- Körperliche Gewalt: Schläge, Tritte, Würgen oder andere körperliche Angriffe
- Psychische Gewalt: Einschüchterung, Beleidigungen, Drohungen oder soziale Isolation
- Sexuelle Gewalt: Vergewaltigung, sexuelle Nötigung oder erzwungene Handlungen
- Ökonomische Gewalt: Finanzielle Abhängigkeit, Kontrolle über Geld oder Verhinderung einer Berufstätigke
Welche Anzeichen und Folgen kann es geben?
Betroffene von häuslicher Gewalt ziehen sich oft zurück, wirken ängstlich oder vermeiden es, über ihr Privatleben zu sprechen. Häufig sind auch körperliche Verletzungen oder plötzliche Verhaltensänderungen Hinweise auf Gewalt. Die Folgen reichen von psychischen Belastungen, beispielsweise wie Angststörungen und Depressionen bis hin zu schweren körperlichen Verletzungen oder sogar lebensbedrohlichen Situationen.
Was können Sie tun, wenn Sie betroffen sind?
Sie können folgendes tun:
- Sprechen Sie mit jemandem! Es gibt Hilfsangebote, die Ihnen anonym und vertraulich zur Seite stehen.
- Hilfe suchen! Beratungsstellen, Frauenhäuser oder Notrufnummern bieten Schutz und Unterstützung.
- Gefahren erkennen! Wenn Sie sich bedroht fühlen, zögeren Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wie können Sie helfen?
Wenn Sie vermuten, dass jemand in Ihrem Umfeld von häuslicher Gewalt betroffen ist:
- Hören Sie zu und zeigen Verständnis – Verurteilen Sie die betroffene Person nicht.
- Bieten Sie Unterstützung an – Ermutigen Sie zur Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle.
- Melden Sie akute Gefahr – Wenn Sie Zeuge oder Zeugin von Gewalt sind, rufe die Polizei unter 110.
Kinder als Mitbetroffene von häuslicher Gewalt?
Kinder, die Mitbetroffene von häuslicher Gewalt sind, brauchen Verständnis, Schutz und Unterstützung. Gewalt in der Familie hinterlässt tiefe Spuren. Oft haben sie unfassbare Angst, Schuldgefühle und Verwirrung. Ihre Gefühle sind real: Traurigkeit, Wut, Scham und das Gefühl, allein zu sein. Wichtig ist, dass sie nicht verantwortlich sind und dass Hilfe möglich ist.
Geschichten prägen das Selbstbild der Kinder und ihr Verständnis von der Welt. Doch selten spiegeln Kinderbücher die Perspektiven von Kindern wider, die zuhause Zeugen und Mitbetroffene von häuslicher Gewalt werden. Die Frauenhauskoordinierung e.V. haben eine Kinderbuchliste erstellt, die eine Unterstützung für eine gewaltbewusste Bildung für Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Altersstufen bietet. Diese finden Sie hier:
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Matilde Frauenzentrum
Stollberger Str. 55
12627 Berlin
Tel.: 030 56400229
E-Mail: beratung@matilde-ev.de
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Beratungsstelle Eastgate (MiM e.V.)
Marzahner Promenade 1
12679 Berlin
Eingang S-Bahnhof Brücke
0176 483 3996
E-Mail: beratung@mimev.de
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BIG Hotline
030 6110300
Rund um die Uhr erreichbar
E-Mail: beratung@big-hotline.de
Mittwoch: 15:30 – 17:30 Uhr
Freitag: 08:00 – 10:00 Uhr
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Beratungsstelle für Männer – gegen Gewalt
Landsberger Allee 563
12679 Berlin
Tel.: 0170 380 1814
Tel.: 01511 808 8877
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Berliner Zentrum für Gewaltprävention (BZfG) e.V.
Leibnitzstr. 33
10625 Berlin
Tel: 030 95 61 38 38
E-Mail: office@bzfg.de
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Hilfetelefon Gewalt an Männer
Tel.: 08001239900
Montag bis Donnerstag: 08:00 – 20:00 Uhr
Freitag: 08:00 – 15:00 Uhr
Chatberatung möglich
Der Schutz von Kindern und Jugendliche ist eine wichtige Aufgabe des Staates. Erhält das Jugendamt Hinweise, dass das Wohl eines Kindes oder Jugendlichen gefährdet, so muss das Jugendamt diesen nachgehen und gegeben falls Hilfemaßnahmen einleiten.
Kindeswohlgefährdungen haben verschiedene Erscheinungsformen:
- körperliche Vernachlässigung
- Vernachlässigung der Aufsichtspflicht
- seelische Misshandlung
- Gewalt, physische Misshandlung, sexuelle Gewalt/sexueller Missbrauch
- Häusliche Gewalt
Wenn Sie Anhaltspunkte von einer Kindeswohlgefährdung beobachten, dann melden Sie sich bitte beim Kriseninterventionsdienst des Bezirkes. Auch Kinder und Jugendliche, die sich nicht sicher zu Hause fühlen, können sich an die Kolleg*innen wenden.
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Kriseninterventionsteam Marzahn-Hellersdorf
Erstanaufstelle bei Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung
Naumburger Ring 17
12627 Berlin
Erreichbarkeit: Montag-Freitag 08:00 – 18:00 Uhr
Tel: 030 90293 5555
E-Mail: KIT@ba-mh.berlin.de
Das Familienleben kann von Zeit zu Zeit herausfordernd sein. Die Kolleg*innen der Regional sozialpädagogischen Diensten des Jugendamtes bieten in diesen Situationen Ihnen Beratung und Unterstützung an. Haben Sie in der Erziehung Ihre Kinder oder Jugendlichen Schwierigkeiten und fühlen sich überfordert, so können Sie sich an den RSD in ihrer Region wenden und Hilfe beanspruchen nach Absprache mit den zuständigen Sozialarbeiter*innen.
Telefonische Erreichbarkeit des Tagesdienstes:
Montag – Mittwoch: 09:00 – 15:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 – 18 Uhr
Freitag: 09:00 – 14:00 Uhr
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Marzahn-Nord
Märkische Allee 414
12689 Berlin
Tel.: 030 90293 7320
E-Mail: rsd.mnord@ba-mh.berlin.de
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Marzahn-Mitte
Premnitzer Str. 13
12681 Berlin
Tel.: 03 90293 6056
E-Mail: rsd.mmitte@ba-mh.berlin.de
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Marzahn-Süd, Biesdorf
Helene-Weigel-Platz 8
12681 Berlin
Tel.: 030 90293 5437
E-Mail: rsd.msued@ba-mh.berlin.de
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Hellersdorf-Nord
Alice-Salomon-Platz 3
12627 Berlin
Tel.: 030 90293 2436
E-Mail: rsd.hnord@ba-mh.berlin.de
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Hellersdorf-Ost, Mahlsdorf
Riesaer Str. 94
12627 Berlin
Tel.: 03 90293 4588
E-Mail: rsd.host@ba-mh.berlin.de
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Hellersdorf-Süd, Kaulsdorf
Peter-Huchel-Str. 39a
12619 Berlin
Tel.: 030 90293 2520
E-Mail: rsd.hsued@ba-mh.berlin.de
Hier finden Sie weitere Anlaufstellen und Telefonnummern für Kinder und Jugendliche, die Erfahrungen mit Kindeswohlgefährdungen gemacht haben.
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“Kind im Blick” – Opferschutz für Kinder bei häuslicher Gewalt
Familienberatung im Rahmen eines nachhaltigen Opferschutzes für Kinder, die häusliche Gewalt in der Familie miterleben mussten in Begleitung ihrer Mütter (oder Väter)
Tel.: 030 477 532 650
Tel.: 0151 146 487 55
E-Mail: kind-im-blick@skf-berlin.de
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Berliner Hotline für Kinderschutz
rund um die Uhr erreichbar
Tel.: 030 – 61 00 66
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Kindernotdienst
rund um die Uhr erreichbar
Tel.: 030 – 61 00 61 -
Jugendnotdienst
rund um die Uhr erreichbar
Tel.: 030 – 61 00 62 -
Mädchennotdienste
rund um die Uhr erreichbar
Tel.: 030 – 61 00 63 -
Bundesweite Nummer gegen Kummer
Tel.: 0800 – 111 0 333